1. Am Anfang steht ein klares Ziel
Bevor ich loslege, mache ich mir Gedanken:
- Welche Vorlagen habe ich? (z. B. Abzüge, Dias, Negative)
- Wofür brauche ich die Digitalisate? (private Nutzung, Weitergabe, Online-Archiv?)
- Welches Format ist sinnvoll? Ich verwende häufig TIFF oder DNG, da sie langfristig archivtauglich sind. Komprimierte Formate wie JPEG nutze ich nur für Ausgabezwecke.
2. Gute Qualität von Anfang an
Ich lege Wert auf hochwertige Rohdaten. Dafür nutze ich entweder spezialisierte Scanner mit Durchlichteinheit oder fotografiere Vorlagen mit einer Reprokamera ab.
Wichtig ist mir:
- eine hohe Auflösung (mindestens 300 ppi, bei Dias deutlich mehr),
- ein farbtreuer Workflow (Farbkeile, Kalibrierung),
- und das Speichern im verlustfreien 16-Bit-TIFF oder DNG.
3. Nachbearbeitung: Ausbessern, nicht übertreiben
Nach dem Scannen prüfe ich die Bilder auf Staub, Kratzer oder Farbverfälschungen.
Ich nutze dafür spezialisierte Software wie SilverFast oder manuelle Retusche. Wichtig ist mir, dass die Bearbeitung reversibel bleibt – die Original-Rohdateien sichere ich separat. Farbkorrektur und Nachschärfung mache ich gezielt, aber zurückhaltend.
4. Struktur ins Chaos bringen: Dateinamen & Metadaten
Ein gutes Archiv lebt von Ordnung. Deshalb vergebe ich aussagekräftige Dateinamen wie:
JJJJMMTT_HHMMSS_Ort_Personen_Herkunft_Zähler
-
Datum & Uhrzeit: JJJJMMTT_HHMMSS
(Aufnahmedatum)
-
Herkunft:
-
Zähler: Fortlaufend, vierstellig (_0001
)
– alternativ kann auch der Originaldateiname erhalten / angehängt bleiben.
Der ursprüngliche Dateiname wird zusätzlich in den Metadaten gespeichert.
Außerdem schreibe ich IPTC- und XMP-Metadaten direkt in die Datei – z. B. Beschreibung, Aufnahmeort, beteiligte Personen. So bleiben die Informationen dauerhaft mit dem Bild verknüpft.
Das hilft nicht nur mir selbst, sondern auch künftigen Nutzern oder Familienmitgliedern.
5. Personenkennzeichnung
Personen erkennen und speichern
Personen werden eindeutig in den Metadaten vermerkt – und zwar in:
-
IPTC-Stichwörtern
-
XMP-Feld PersonInImage
-
XMP-Keywords
Dadurch bleiben Namen dauerhaft erhalten und sind plattformübergreifend auffindbar.
6. GPS & Ortsinformationen
Wenn Geodaten vorhanden sind, wird über Reverse Geocoding automatisch die Ortsinformation ergänzt:
7. Langzeitarchivierung: Auf Nummer sicher gehen
Meine Master-Dateien (meist TIFF oder DNG) speichere ich an mehreren Orten:
- lokal auf meiner NAS,
- zusätzlich auf einer externen SSD,
- und regelmäßig auf einem Offline-Backup.
Ich verwende nur Formate, die offen dokumentiert und weit verbreitet sind. Proprietäre Spezialformate meide ich bewusst.
– genutzte Formate
Je nach Einsatzzweck verwende ich unterschiedliche Bildformate:
-
DNG – Arbeitsformat (verlustfrei und metadatenfreundlich)
-
TIFF – Langzeitarchivierung
-
JPG – bleibt unverändert
-
HEIC – Arbeitsformat – wird zur Archivierung in TIFF umgewandelt
Umwandlung von HEIC in TIFF
8. Automatisierung spart Zeit
Einzelne Dateien zu pflegen ist machbar – aber bei größeren Beständen lohnt sich Automatisierung.
Ich nutze Skripte und Workflows, z. B. zur:
- automatischen Metadatenübernahme,
- Umbenennung von Dateien,
- Generierung von Vorschauen.
Das spart Zeit und reduziert Fehlerquellen. Auch bei der Integration in ein DAM-System (Digital Asset Management) achte ich auf standardisierte Schnittstellen.
9. Zugänglich machen: das Archiv lebt
Ein Archiv ist nur dann wertvoll, wenn man es auch nutzen kann. Ich erschließe meine Bilder mit Schlagwörtern, Personenkennzeichnungen und Ortsangaben.
Bei Bedarf stelle ich Teile meines Archivs digital zur Verfügung – z. B. für Familienmitglieder oder für Projekte, bei denen meine Bilder gebraucht werden.
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