Das Familienarchiv lebt in den Dateien
Ich glaube fest daran: Unsere Familiengeschichte verdient es, nicht vergessen zu werden.
Und heute ist es leichter denn je, Erinnerungen dauerhaft zu bewahren – in digitalen Dateien. Fotos, Videos, Tonaufnahmen oder gescannte Dokumente sind nicht nur schöne Erinnerungen, sie erzählen unsere Geschichte.
Aber: Nur eine Datei allein reicht nicht. Ein Bild ist schnell gemacht – aber was sagt es aus, wenn niemand weiß, wer darauf zu sehen ist, wann und wo es aufgenommen wurde oder was der Anlass war?
Erinnerungen brauchen Kontext
Jede Datei in meinem Archiv ist wie eine kleine Erzählung. Damit sie verständlich bleibt – auch in 30 oder 50 Jahren – ergänze ich sie mit Informationen, die man heute noch leicht zusammentragen kann:
- Wer ist zu sehen? (z. B. „Oma Anna“, „Tante Ruth mit Hund Flocki“)
- Was war der Anlass? (Geburtstag, Familienausflug, Einschulung…)
- Wann und wo war das? (Datum, Ort, Straße…)
- Wer hat das Foto gemacht?
Diese Infos schreibe ich direkt in die Datei selbst – genauer gesagt in die Metadaten. Das geht auch nachträglich, ganz ohne spezielle Software, z. B. mit Tools wie ExifTool oder direkt in Programmen wie digiKam oder Adobe Bridge.
Warum Metadaten so wichtig sind
Vielleicht kennst du es auch: Auf dem Dachboden taucht ein altes Foto auf – schön, aber niemand weiß mehr, wer darauf zu sehen ist.
Ich möchte nicht, dass meine Kinder oder Enkel einmal ratlos vor unseren Digitalfotos sitzen.
Darum gilt für mein Archiv:
Jede Datei erzählt eine Geschichte – und die Metadaten sind das Inhaltsverzeichnis.
Ein Beispiel:
Eine Bilddatei namens IMG_0482.JPG
sagt mir nichts.
Aber wenn ich in den Metadaten lese:
PersonInImage
: „Anna Beuchel, Peter Beuchel“
Location
: „Dresden, Großenhainer Straße 45“
Date
: „1974-06-15“
Event
: „Silberhochzeit der Großeltern“
…dann wird das Bild lebendig.
Technik als Helfer – nicht als Hindernis
Ja, das klingt nach Aufwand. Aber ich sehe es als Teil meiner Verantwortung, diese Arbeit jetzt zu machen – solange ich mich noch erinnern kann oder andere fragen kann.
Ich nutze dabei ein durchdachtes System aus Ordnern, Dateinamen und Metadatenfeldern. Es wächst mit jeder neuen Erinnerung. Und es funktioniert auch unabhängig von speziellen Programmen oder Cloud-Diensten.
Mein Ziel: Ein nachhaltiges Familienarchiv
Ein digitales Familienarchiv ist mehr als nur eine Sammlung von Dateien.
Es ist ein Vermächtnis.
Es zeigt, woher wir kommen, wer wir sind und was uns geprägt hat.
Ich will, dass unsere Geschichte bleibt – lesbar, auffindbar und verständlich. Nicht nur heute, sondern auch in vielen Jahren.
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