Warum ist die Dateibenennung so wichtig?
- Dateinamen bleiben erhalten, unabhängig von Programmen oder Metadatenstandards.
- Sie sind durchsuchbar – am Rechner, auf Netzlaufwerken, in der Cloud.
- Sie helfen bei der Sortierung, wenn Metadaten fehlen oder verloren gehen.
- Sie unterstützen generationenübergreifende Verständlichkeit – auch ohne Softwarewissen.
Grundprinzipien guter Dateibenennung
- Konsistent: immer gleicher Aufbau
- Eindeutig: jede Datei nur einmal vorhanden
- Nachvollziehbar: auch für Dritte verständlich
- Technisch robust: keine Sonderzeichen oder Leerzeichen
Empfohlener Aufbau eines Dateinamens
Ein bewährtes Format – speziell für Familienarchive – könnte wie folgt aussehen:
JJJJMMTT_Ort_Anlass_Person_Herkunft_Laufnummer.jpg
Beispiele:
19840324_Berlin_Geburtstag_OmaAnna_diascan_001.jpg
19791110_Dresden_Schulzeugnis_PeterBeuchel_scan.pdf
20221225_London_Weihnachten_FamilieMueller_img_004.jpg
19980530_Hamburg_Konfirmation_Jens_ton_002.wav
Erklärung der Bestandteile:
Bestandteil |
Bedeutung |
JJJJMMTT |
Datum im Format Jahr-Monat-Tag |
Ort |
Aufnahmeort (Stadt, Region) |
Anlass |
Thema oder Ereignis |
Person |
Abgebildete oder beteiligte Personen |
Herkunft |
Technische Quelle (siehe unten) |
Laufnummer |
Fortlaufende Nummer bei mehreren Dateien |
Mögliche Herkunfts-Kürzel:
Kürzel |
Bedeutung |
img |
Digitale Kamera oder Smartphone |
scan |
Papierscan |
diascan |
Scan von Dias |
negscan |
Scan von Negativen |
vid |
Videoaufnahme |
ton |
Tonaufnahme (z. B. Kassette) |
Technische Regeln und Tipps
- Nur Kleinbuchstaben verwenden
- Keine Leerzeichen oder Sonderzeichen
- Umlaute ersetzen: ä → ae, ü → ue, ß → ss
- Felder mit Unterstrichen trennen (_), Begriffe mit Bindestrichen (-)
- Laufnummer mit führenden Nullen verwenden: 001, 002, …
Integration in den Arbeitsprozess
Der Dateiname sollte so früh wie möglich vergeben werden – idealerweise direkt nach dem Digitalisieren oder Sichern. Für bestehende Archive kann eine systematische Umbenennung helfen. Tools wie Advanced Renamer oder eigene Skripte (z. B. in Python) können die Arbeit erleichtern.
Mein Tipp: Dokumentiere dein Dateinamenschema in einer PDF-Datei im Archivordner – so bleibt das Wissen auch in Zukunft verfügbar.
Fazit
Ein strukturierter Dateiname ist mehr als nur Ordnung – er ist ein Zugangsschlüssel zur Familiengeschichte. Wer sich einmal ein funktionierendes System schafft, wird dauerhaft von Übersicht, Wiederauffindbarkeit und Verständlichkeit profitieren. Die Herkunftsangabe sorgt zusätzlich für Klarheit bei gemischten Archivquellen.